Philosophieabende 2010/2011

Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erläutert

Der Philosoph Ernst Bloch (1885 – 1977) passt in kein Schema. Zwar ist er dem Marxismus lebenslang treu geblieben, wenn das Wort Treue hier überhaupt als passend angesehen werden darf. Aber bereits in seinem Jugendwerk galt seine Kritik zwei von ihm beobachteten Umständen: Einmal kritisiert er die einseitige und in gewisser Weise dogmatische Universitätsphilosophie, die sich nur noch auf Kant beziehe. Zum anderen kritisiert er die Kommunisten, die sich ohne Leidenschaft immer wieder hauptsächlich auf ökonomische Fakten beriefen und dabei keine Begeisterung, sondern Langeweile auslösen – es fehle ihnen der Wärmestrom. Die Blochschen Begriffe sind sicher ungewohnt, aber seine Texte sind alles andere als schwer verständlich.

Von Oktober 2010 bis Mai 2011 fand jeweils ein Philosophieabend im Monat statt, immer an einem Freitag von 19.00 bis etwa 20.45 Uhr.

  1. Einführung in Werk und Leben von Ernst Bloch: Tagträume, Philosophie und eine unübersichtliche Welt (22.10.2010)
  2. Das Materialismusproblem oder: Warum das Materielle das latente Noch-Nicht sein könnte (19.11.2010)
  3. „Verantwortung“ und „Utopie“. Hans Jonas’ Kritik an Ernst Bloch (17.12.2010)
  4. „Wärmestrom“ und „Kältestrom“. Ernst Bloch und der Reformsozialist Salvador Allende (21.01.2011)
  5. „Die Gestalt der unkonstruierbaren Frage“ (25.2.2011)
  6. Kunst als Vor-Schein eines Noch-Nicht (25.03.2011)
  7. Marxismus und Religion (15.04.2011)
  8. Scheitern und Gelingen (27.05.2011)



Die Veranstaltungen im Überblick

Der Philosoph Ernst Bloch (1885 – 1977) passt in kein Schema. Zwar ist er dem Marxismus lebenslang treu geblieben, wenn das Wort Treue hier überhaupt als passend angesehen werden darf. Aber bereits in seinem Jugendwerk galt seine Kritik zwei von ihm beobachteten Umständen: Einmal kritisiert er die einseitige und in gewisser Weise dogmatische Universitätsphilosophie, die sich nur noch auf Kant beziehe. Zum anderen kritisiert er die Kommunisten, die sich ohne Leidenschaft immer wieder hauptsächlich auf ökonomische Fakten beriefen und dabei keine Begeisterung, sondern Langeweile auslösen – es fehle ihnen der Wärmestrom. Die Blochschen Begriffe sind sicher ungewohnt, aber seine Texte sind alles andere als schwer verständlich.

Von Oktober 2010 bis Mai 2011 ist jeweils ein Philosophieabend im Monat vorgesehen, immer an einem Freitag von 19.00 bis etwa 20.45 Uhr.

  1. Einführung in Werk und Leben von Ernst Bloch: Tagträume, Philosophie und eine unübersichtliche Welt (22.10.2010)
  2. Das Materialismusproblem oder: Warum das Materielle das latente Noch-Nicht sein könnte (19.11.2010)
  3. „Verantwortung“ und „Utopie“. Hans Jonas’ Kritik an Ernst Bloch (17.12.2010)
  4. „Wärmestrom“ und „Kältestrom“. Ernst Bloch und der Reformsozialist Salvador Allende (21.01.2011)
  5. „Die Gestalt der unkonstruierbaren Frage“ (25.2.2011)
  6. Kunst als Vor-Schein eines Noch-Nicht (25.03.2011)
  7. Marxismus und Religion (15.04.2011)
  8. Scheitern und Gelingen (27.05.2011)

Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.


Die Veranstaltungen im Einzelnen

Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Auftakt am 22. Oktober 2010, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Das Regionalbüro Lausitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung lädt alle Interessierten zur Auftaktveranstaltung der nächsten Philosophieabende ein, die sich in acht Veranstaltungen dem Philosophen Ernst Bloch widmen werden - einem der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Von Oktober 2010 bis Mai 2011 ist jeweils ein Philosophieabend im Monat vorgesehen, immer an einem Freitag von 19.00 bis etwa 20.45 Uhr. Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Zum Auftakt am 22. Oktober 2010 wird Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann unter dem Titel „Tagträume, Philosphie und eine unübersichtliche Welt“ eine Einführung in das Werk und Leben Ernst Blochs geben. 


Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 2 am 19. November 2010, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Das Regionalbüro Lausitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung lädt alle Interessierten zu einem weiteren Philosophieabend ein.

Im Zentrum der insgesamt acht Philosophieabende steht Ernst Bloch, einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 125. Mal jährt. Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Philosoph, Afrikawissenschaftler) wird in insgesamt acht Veranstaltungen den Versuch unternehmen, die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich zu erläutern.

In der Veranstaltung am 19. November 2010 geht es um "Das Materialismusproblem oder: Warum das Materielle das latente Noch-Nicht sein könnte".


Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 3 am 17. Dezember 2010, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Das Regionalbüro Lausitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung lädt alle Interessierten zu einem weiteren Philosophieabend ein.

Im Zentrum der insgesamt acht Philosophieabende steht Ernst Bloch, einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 125. Mal jährt. Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Philosoph, Afrikawissenschaftler) wird in insgesamt acht Veranstaltungen den Versuch unternehmen, die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich zu erläutern.

In der Veranstaltung am 17. Dezember 2010 geht es unter dem Titel "'Verantwortung' und 'Utopie'" um die Kritik von Hans Jonas an Ernst Bloch.

Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 4 am 21. Januar 2011, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Der Präsident Salvador Allende und der Dichter Pablo Neruda

Eine wirklich demokratische und sozialistische Bewegung muss beides haben – den Wärmestrom und den Kältestrom. Ohne kühle Analyse, in welchem Verhältnis Denkbares und Machbares zueinander stehen, wird es keine Erfolge geben. Wenn sich aber dieser Kältestrom verselbständigt, Macht allein zum Ziel wird, dann wird es nichts mit der gelebten Demokratie in tiefem Rot. Einem Ziel ohne Idee fehlte der Wärmestrom.

Sein Konzept vom Wärmestrom und Kältestrom hat der Philosoph Ernst Bloch (1885 – 1977) in seiner solidarischen und kritischen Beschäftigung mit der Politik der Unidad Popular und Salvador Allendes in Chile konkretisiert. Diese Ideen des Philosophen Ernst Bloch, auch seine damalige Sorge um die Linken, sind nach meiner Überzeugung aktuell und sollen deshalb am 21. Januar 2010 diskutiert werden. Ich lade Sie dazu herzlich ein.

Gerd-Rüdiger Hoffmann


Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 5 am 25. Februar 2011, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Die Gestalt der unkonstruierbaren Frage

Der Philosoph Ernst Bloch (1885 – 1977) wurde immer wieder auch deshalb kritisiert – von Konservativen wie auch von Lehrbuch-Marxisten-Leninisten, weil er davon ausging, dass nicht alle Fragen die Menschen und die gesellschaftliche Entwicklung betreffend mit mathematischer Exaktheit zu beantworten sind.

Vielmehr noch, für Bloch ist das Stellen der richtigen Fragen eine intellektuelle Anstrengung mit einem eigenen Wert. Glauben und Emotion werden bei ihm eben nicht aus theoretischen Denkgebäuden
verbannt.

In seinem Buch „Geist der Utopie“ (1918, 1923) findet sich das rätselhaft anmutende Kapitel „Die Gestalt der unkonstruierbaren
Frage“. Dieses Rätsel aufzulösen ist Anliegen des Philosophieabends im Lausitzbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Dr. Gerd-Rüdiger
Hoffmann.


Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 6 am 25. März 2011, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Kunst als Vor-Schein eines Noch-Nicht

Der Philosoph Ernst Bloch (1885 –1977) passt in kein Schema. Das zeigt sich nicht zuletzt in seiner Materieauffassung, die in kein Lehrbuchschema des Marxismus oder irgendeiner Schulphilosophie passen will.

Menschliches Streben sei auf die Zukunft gerichtet. Also müsse es darum gehen, das noch nicht Seiende zu entwickeln. Allerdings geht es nicht darum, ein fertig ausgedachtes Konzept einfach umzusetzen, sondern darum, zu sich selbst zu kommen, indem dieses Selbst erst „herausprozessiert“ werden muss. Der Kunst kommt hier nach Bloch eine entscheidende Bedeutung zu.

Der Blochsche Begriff von der „Kunst als Vor-Schein des Noch-Nicht“ oder von der Materie als „Materie nach vorwärts“, weil das Sein immer auch ein „Noch-Nicht-Sein“ ist, das nach dem „vollen Sein“ drängt, sind sicher ungewohnt, aber die Texte zu diesen Themen sind alles andere als schwer verständlich. Einige Blochanhänger sagen, er sei der beste Schriftsteller unter den deutschen Philosophen.

Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 7 am 15. April 2011, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Marxismus und Religion

Der Philosoph Ernst Bloch (1885 – 1977) hat nicht nur in seiner Philosophie den für einige Denker unüberbrückbaren Gegensatz zwischen Geist und Materie aufgehoben, sondern sich auch den Vorwurf zugezogen, einen zu sehr religiös geprägten Marxismus vertreten zu haben. Doch beim Thema Marxismus und Religion zeigt sich, dass Bloch auch hier in kein Schwarz-Weiß-Schema passt. Wer seine festgefügte Position oder seine Vorurteile lediglich bestätigt haben möchte, ist bei Bloch falsch. Hier geht es um ein sehr bewegliches, aber nicht prinzipienloses Denken. Hier geht es um Prozesshaftes, aber nicht um Beliebiges.

Im Mittelpunkt des Abends mit dem Philosophen Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann steht die Blochsche Schrift „Atheismus im Christentum“ aus dem Jahre 1968. Hier findet sich der berühmte Satz, dass nur ein Atheist ein guter Christ sein könne, wie auch nur ein Christ ein guter Atheist sein könne. Und auch dieses ist in diesem Buch zu finden: „Wo Hoffnung ist, ist auch Religion; nicht gilt freilich, in Ansehung der von Himmel und Obrigkeit verhängten Religion, die Umkehrung: Wo Religion ist, ist auch Hoffnung.“

Die Teilnahme ist kostenlos. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.


Die Philosophie Ernst Blochs allgemeinverständlich erklärt

Teil 8 am 27. Mai 2011, 19.00 Uhr, rls Regionalbüro Lausitz, Bärengasse 3, Senftenberg

Scheitern und Gelingen

Die Philosophieabende mit Gerd-Rüdiger Hoffmann (Philosoph, Afrikawissenschaftler) haben sich seit Oktober 2010 mit dem Philosophen Ernst Bloch (1885-1977) beschäftigt und den Versuch unternommen, seine Philosophie allgemeinverständlich zu erläutern.

Am Freitag findet unter dem Titel "Scheitern und Gelingen" die Abschlussveranstaltung dazu statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Beginn der Veranstaltung im Regionalbüro Lausitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Bärengasse 3, 01968 Senftenberg) ist 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.