Stolpersteine für Senftenberg

zur Erinnerung an das Schicksal von Senftenberger Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

„Ein Mensch ist erst vergessen,

wenn sein Name vergessen ist.“

Gunter Demnig

Bildhauer, Initiator der europaweiten Aktion

Am 10. Juli 2007 wurden unter Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig feierlich die ersten sechs „Stolpersteine“ in Senftenberg und Hörlitz (ehemals Senftenberg-West) verlegt, um damit ein Zeichen an den Orten zu setzen, wo Bürgerinnen und Bürger gewohnt haben, die zwischen 1933 und 1945 Opfer nationalsozialistisch motivierter Gewalt geworden sind – und um sie so wieder in Erinnerung zu bringen. 

Die Idee, sogenannte Stolpersteine zu verlegen, geht auf den Kölner Künstler und Bildhauer Gunter Demnig zurück. Er erinnert damit an diejenigen Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus aus religiösen, politischen oder anderen Gründen verfolgt und getötet wurden. Vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort werden kleine Messingtafeln in den Gehweg eingelassen, auf denen geschrieben steht: „Hier wohnte …“ Gunter Demnig sagt: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Bis zum Oktober 2007 wurden mehr als 13.000 Stolpersteine in über 280 Orten in Deutschland und Europa verlegt.

Auf dem VII. Senftenberger Kolloquium anlässlich des Holocaust-Gedenktages, welches das Lausitz-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg am 27. Januar 2006 zur Auswertung der Aktion „Für Demokratie und Toleranz! Senftenberg gegen Neonazis“ vom Dezember 2005 durchgeführt hat, entstand der Entschluss, die Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus in Senftenberg zu erforschen. Schnell hatte sich auf Einladung von Eva Klein und des Landtagsabgeordneten Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Die Linke.) eine Gruppe von interessierten Senftenberger Bürgerinnen und Bürgern zusammengefunden, die in akribischer Kleinarbeit Namen, Lebensdaten und Schicksale der Opfer recherchiert hat. Sie ist als wissenschaftliches Projekt bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. angesiedelt und wird intensiv von der Stadt Senftenberg, der Gemeinde Schipkau, der Evangelischen Kirchgemeinde, dem Theater NEUE BÜHNE Senftenberg und vielen Senftenberger Bürgerinnen und Bürgern unterstützt.

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich aber über den Tag der Verlegung hinaus mit der Thematik und erforscht weiterhin insbesondere die Geschichte jüdischer Bürgerinnen und Bürger Senftenbergs. Für den 22. März 2011 ist die Verlegung von weiteren sieben Stolpersteinen in Senftenberg geplant.

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