Unterrichtsausfall

                  

Mündliche Anfrage von Gerd-Rüdiger Hoffmann

Konzept zur Verhinderung von Unterrichtsausfall

Während die Opposition im Landtag völlig zu Recht erwartet, dass die Zahlen im Zusammenhang mit Unterrichtsausfall offen gelegt werden, dabei allerdings selber wenig dazu beiträgt, um Konzepte anzuregen, die diesen Missstand überwinden helfen, betont die Landesregierung, dass die Zahl der ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden im ersten Halbjahr des Schuljahres 2013/2014 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012/2013 durchschnittlich um 5,4 Prozent gesunken ist. Am Friedrich-Engels-Gymnasium in Senftenberg kann man mit solchen Durchschnittszahlen nichts anfangen. Hier hat sich die Lage dramatisch verschlechtert. So fielen im 1. Halbjahr 2013/2014 3.261 Unterrichtsstunden zur Vertretung an, davon konnten 2.224 vertreten werden, 1.037 fielen ersatzlos aus. Im Vergleich dazu fielen im gesamten Schuljahr 2012/2013 1.201 Stunden aus. Deutlich wird, dass das Problem des Unterrichtsausfalls trotz aller Bemühungen von der Schule allein nicht zu lösen ist.

Ich frage deshalb die Landesregierung:

Welche grundsätzlichen Überlegungen gibt es, um das Problem des Unterrichtsausfalls nachhaltig zu lösen?

 

Antwort der Ministerin für Bildung, Jugend und Sport

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

wie Sie anhand der Kleinen Anfrage 3377 zum Unterrichtsausfall im Schuljahr 2013/2014 lesen können, ist der Anteil der ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden gegenüber dem 1. Halbjahr 2012/2013 von 2,0 auf 1,8 gesunken. Auch in der Antwort auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Gerrit Große im Plenum im April habe ich die gesamte Reihe aufeinander abgestimmter Maßnahmen gegen Unterrichtsausfall erläutert. Das landesweite Konzept "Verlässliche Schule" wird stetig weiterentwickelt und von den Schulen umgesetzt.

Die Schulen haben in den vergangenen Jahren mit hohe Engagement ihre Vertretungskonzepte umgesetzt und dafür gesorgt, dass erkrankte Kolleginnen und Kollegen möglichst gut und effektiv vertreten wurden. Jede Schule arbeitet nach einem schulinternen Vertretungskonzept, das jährlich aktualisiert wird. Weitere Maßnahmen sind die Nutzung der Vertretungsreserve, die Anordnung von Mehrarbeit, die Zusammenlegung von Kursen/Gruppen und die selbstständige Schülerarbeit. Zusätzliche Ressourcen werden im Rahmen der vorhandenen Vertretungsmittel zur Verfügung gestellt.

Ein neues und zusätzliches Instrument ist das Vertretungsbudget von 5 Mio. Euro für die Schulen und 5 Mio. Euro für die Staatlichen Schulämter. Inzwischen sind die 5 Mio. Euro für die Vertretung der langzeiterkrankten Lehrkräfte bei den Staatlichen Schulämtern bereits gebunden. Was das Vertretungsbudget an den Schulen betrifft, so führen viele Schulen bereits umfangreiche Listen von Bewerberinnen und Bewerbern und können ihren Vertretungsbedarf gut abdecken. Andere sind noch auf der Suche nach geeigneten Lehrkräften.

Wir nehmen das Thema Unterrichtsausfall auch weiterhin sehr ernst. Denn obwohl der Anteil des ersatzlosen Unterrichtsausfalls niedrig ist und die Zahlen zurückgehen, gibt es an einzelnen Schulen ein anderes Bild. Am Friedrich-Engels-Gymnasium Senftenberg gab es im ersten Schulhalbjahr 2013/2014 einen extremen Anstieg von Erkrankungen der Lehrkräfte. Bereits zum Schuljahresbeginn wurde die Schule mit zwei zusätzlichen Stellen ausgestattet. Aus der Vertretungsreserve des Staatlichen Schulamtes Cottbus erhielt das Friedrich-Engels-Gymnasium für das gesamte Schuljahr eine weitere Stelle.

Das Staatliche Schulamt Cottbus konnte außerdem im Rahmen des Vertretungsbudgets eine Lehrkraft in Vollzeit für das Fach Deutsch sowie eine weitere Lehrkraft mit 12 Wochenstunden für das Fach Geschichte einstellen. Der Vertretungsunterricht ist damit in diesem Fächern für das gesamte 2. Schulhalbjahr gesichert.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Martina Münch

 

                  

Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Gordon Hoffmann und Antwort der Landesregierung

Unterrichtsausfall im Schuljahr 2013/2014

Kleine Anfrage 3377 des Abgeordneten Gordon Hoffmann (CDU)

DS 5/8509 vom 12.02.2014

Im Schuljahr 2012/2013 konnten 10 Prozent des Unterrichts, hauptsächlich infolge von Lehrererkran-kungen, nicht wie geplant erteilt werden. Damit wurde in Brandenburg ein neuer trauriger Höchststand erreicht. Ziel einer guten Bildungspolitik muss es sein, dafür zu sorgen, dass Unterricht auch wie geplant stattfindet. Ich frage die Landesregierung:

1. Wie viele, laut Stundentafel verpflichtend vorgesehene Unterrichtsstunden, hätten im ersten Halbjahr 2013/2014 planmäßig erteilt werden müssen? (Bitte insgesamt, nach Schulform und nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten aufschlüsseln)

2. Wie viele Unterrichtsstunden sind im ersten Halbjahr des Schuljahres 2013/2014 zur Vertretung angefallen? (Bitte insgesamt, nach Schulform sowie nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in Stunden und in Prozent aufschlüsseln)

3. Wie viele dieser Unterrichtsstunden sind durch Krankheit von Lehrkräften zur Vertretung angefallen? (Bitte insgesamt, nach Schulform sowie nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in Stunden und in Prozent aufschlüsseln)

4. Wie viele Unterrichtsstunden sind im ersten Halbjahr des Schuljahres 2013/2014 vertreten worden? (Bitte insgesamt, nach Schulform sowie nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in Stunden und in Prozent aufschlüsseln)

5. Wie viele Unterrichtsstunden wurden dabei durch Maßnahmen wie Klassen oder Kurszusammenlegung, die Aufhebung von zusätzlichen Teilungs- Förder- und Wahlunterricht und selbstständige Schülerarbeit als „vertreten“ gewertet? (Bitte insgesamt, nach Schulform sowie nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in Stunden und in Prozent aufschlüsseln)

6. Wie viele Unterrichtsstunden sind ersatzlos ausgefallen? (Bitte insgesamt, nach Schulform sowie nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten in Stunden und in Prozent aufschlüsseln)

 

zur Antwort der Ministerin Münch DS 5/8857 vom 08.04.2014 bitte auf das nebenstehende Bild klicken

 

                  

Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Gordon Hoffmann und Antwort der Landesregierung

Nicht gegebene Halbjahresnoten

Kleine Anfrage 3433 des Abgeordneten Gordon Hoffmann (CDU)

 

DS 5/8639 vom 06.03.2014

 

Zum Abschluss des Schulhalbjahres 2013/2014 ist gekannt geworden, dass an einer Schulen in Luckenwalde, aufgrund des hohen Unterrichtsausfalls im Fach Englisch und WAT keine Halbjahresnoten erteilt werden konnten. In der Landtagssitzung vom 26. Februar hat die Ministerin deutlich gemacht, dass die betroffene Schule in Luckenwalde kein Einzelfall gewesen ist, sondern das weitere Schulen durch zu hohen Unterrichtsausfall keine Halbjahresnoten vergeben konnten. Ich frage die Landesregierung:

1. In wie vielen Schulen wurden in einzelnen Fächern keine Noten im Schulhalbjahr 2013/2014 gegeben? (Bitte auflisten nach Schulformen und Landkreisen bzw. kreisfreien Städten)

2. In wie vielen Klassen und in welchen Fächern wurden keine Halbjahresnoten erteilt? (Bitte der jeweiligen Schule zuordnen)

3. Wie viele Schüler waren davon betroffen? (Bitte ebenfalls der jeweiligen Schule zuordnen)

4. In welcher Form wird es den Schulen ermöglicht, den nicht erteilten Unterricht in den betroffenen Fächern noch in diesem Schuljahr nachzuholen?

5. Werden den Schulen für das Nachholen des nicht erteilten Unterrichts zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt?

 

zur Antwort der Ministerin Münch DS 5/8844 vom 07.04.2014 bitte auf das nebenstehende Bild klicken

 

                  

Plenardebatte

zum Antrag von CDU- und FDP-Fraktion

TOP 7

Auszug aus dem Plenarprotokoll 5/90 

Hoffmann, Gordon (CDU) S. 7286-7287; Günther, Thomas (SPD) S. 7287-7288; Büttner, Andreas (FDP) S. 7288-7289; Große, Gerrit (DIE LINKE) S. 7289-7290; Halem, Marie Luise von (GRÜNE/B90) S. 7290-7291; Münch, Dr. Martina (Ministerin für Bildung, Jugend und Sport) S. 7291-7292; Petke, Sven (CDU) S. 7292-7293

 

                  

Antrag der CDU- und FDP-Fraktion

Unterrichtsausfall begrenzen – Bewertung ermöglichen

DS 5/8548 vom 18.02.2014

 

                  

Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Gordon Hoffmann und Antwort der Landesregierung

Kosten Vertretungsreserve

Kleine Anfrage 926 des Abgeordneten Gordon Hoffmann (CDU)

DS 5/2264 vom 03.11.2010

Auch im neuen Schuljahr beklagen Eltern und Schüler den zu hohen Unterrichtsausfall an brandenburgischen Schulen. Die Statistik belegt, dass die krankheitsbedingte Ausfallquote der Lehrer – gemessen an ihrer Gesamtzahl – konstant um die 5 % liegt. Die Reserve von Lehrerstellen zur Vermeidung von Unterrichtsausfall beträgt aber nur 3 %. Zu Recht fordern Eltern und Schüler die Erhöhung der Vertretungsreserve.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie werden die Kosten für die Vertretungsreserve berechnet?

2. Wie viele Vollzeitlehrerstellen waren im vergangenen Schuljahr 2009/2010 für die Vertretung von Unterricht vorgesehen? (Bitte aufschlüsseln nach Schulform und Staatlichem Schulamt)

3. Wie viele Vollzeitlehrerstellen sind in diesem Schuljahr 2010/2011 für die Vertretung von Unterricht eingeplant? (Bitte aufschlüsseln nach Schulform und Staatlichem Schulamt)

4. Mit wie vielen Unterrichtsstunden wird eine Lehrerstelle der Vertretungsreserve eingeplant?

 

zur Antwort der Ministerin Münch DS 5/2472 vom 06.12.2010 bitte auf das nebenstehende Bild klicken