Regionalplanung

Regionalplanung in der Region Lausitz-Spreewald

Carsten Maluszczak zu Gast bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung

In der Vortragsreihe "Verwalten, verzweifeln oder gestalten? Sachzwänge und Denkzwänge und die Arbeit am 'großen Versprechen'" war am 7. Mai 2012 Carsten Maluszczak zu Gast, der Leiter der Regionalen Planungsstelle Lausitz-Spreewald. Wie zutreffend - mal mehr, mal weniger - alle drei Teile der Fragestellung der Veranstaltungsreihe sind, zeigte sein Vortrag eindrücklich. Die Fläche der Planungsregion Lausitz-Spreewald umfasst die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Dahme-Spree, Spree-Neiße und die Stadt Cottbus und ist mit 7.200 qkm die größte Planungsregion im Land Brandenburg, hinsichtlich der Einwohnerzahl mit 630.000 die zweitgrößte und ist durch lokal recht unterschiedliche Bedingungen geprägt, reicht sie doch von der Stadtgrenze Berlins bis an die sächsische Landesgrenze.

Anhand von fünf Arbeitsfeldern wurde die Bandbreite und die Sinnhaftigkeit der Arbeit der Regionalen Planungsstelle deutlich: von der Aufstellung eines Regionalplans Windkraft über die Erarbeitung und Begleitung regionaler Energiekonzepte sowie dem Arbeitskreis zum Hochwasserschutz entlang der Elster bis hin zum Ausschuss Demographie, bei dem z.B. die Schulplanung und die Sicherung der Versorgung mit Fach- und Allgemeinärzten im ländlichen Raum Handlungsfelder sind. 

Carsten Maluszczak stellte vor, dass gegenwärtig bereits die Hälfte der angestrebten Flächenauslastung für Windkraft genutzt wird - insgesamt handelt es sich dabei um nur 1 Prozent der gesamten Fläche. Beachtet man andere Bereiche wie Naturschutz, Tourismus und Denkmalschutz sowie den 1000-Meter-Abstand von Siedlungsgebieten bleibt ein Suchraum für Windkraftflächen von nur 8 Prozent der Landesfläche übrig. Wo welche Energieart in der Region genutzt wird, hat die Regionale Planungsstelle in ihrem Energie-Atlas zusammengestellt.

Der in Brandenburg flächendeckende Ansatz, regionale Energiekonzepte zu erarbeiten, ist bundesweit beispielgebend. Für die Region wurde dazu - heruntergebrochen bis auf einzelne Städte und Gemeinden - ein Datenkatalog erhoben, der die meist sehr abstrakte Klimafrage anschaulich macht, u.a. durch eine Darstellung der verschiedenen Energiebereiche in Kostenäquivalenten. So werden z.B. allein im Amt Altdöbern 14 Mio. Euro an Kraftstoff umgesetzt, ohne dass davon ein direkter Ertrag für die Kommune zu verzeichnen ist. Mit dieser Erhebung ist eine solide Grundlage geschaffen, auf der die Kommunen nun je eigens überlegen können, wie man damit umgeht.

Zum Ende der Diskussion wurde deutlich, dass der Regionalplanung im politischen Raum ein viel höhere strategische Bedeutung beigemessen werden müsste - auch, um eine dringend notwendige integrierte Raumplanung (die letzte stammt aus dem Jahr 1999) fortschreiben zu können, greifen doch Wirtschaft, Energie, Tourismus, Siedlungsentwicklung, Wasserwirtschaft, Landschaftsplanung, Gewässer- oder Denkmalschutz stark in einander. 

Die am Abend gezeigte Präsentation wird in Kürze auch online gestellt, wer Interesse an einer Zusendung hat, kann sich gern per E-Mail oder telefonisch unter 03573 - 148465 melden.

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