Kulturpolitische Strategie des Landes Brandenburg

                  

Positionspapier von Gerd-Rüdiger Hoffmann zum Entwurf der Kulturpolitischen Strategie

Über den Eigenwert von Kunst und Kultur und die gewünschte Wirkung auf die Gesellschaft

Zum Entwurf der Kulturpolitischen Strategie hat der Kulturpolitiker Gerd-Rüdiger Hoffmann nun ein umfängliches Positionspapier vorgelegt, in dem er die Prämissen des Entwurfs vorstellt und grundsätzliche Kritikpunkte an der Methode und dem Inhalt des Entwurfs formuliert. Zudem sind darin eine ganze Reihe von konkreten Kritikpunkten aufgeführt.

Hoffmann: "Der Entwurf kann zweierlei sein, ein Papier zur Legitimation von Kürzungen und inhaltlicher Beschränkung kultureller und künstlerischer Prozesse (getragen durch Institutionen und temporäre Projekte) oder der Beginn einer Neubestimmung kultureller Förderung nach inhaltlichen Gesichtspunkten, die allerdings durchaus die jetzigen Bedingungen beachten, aber neue Rahmenbedingungen anstreben. Es liegt an den Akteuren, welche Möglichkeit zur Geltung kommt."

Zum Lesen des gesamten Papiers bitte auf die Grafik klicken. 

Aufbauend auf den Ergebnissen der Diskussionen mit Akteuren und der verschiedenen Fachforen wird es nach und nach weitere Positionspapiere zu den Schwerpunktthemen des Strategiepapieres geben.


                  

Kulturpolitische Strategie 2012: Fachforum zum Kulturtourismus

Am Dienstag fand auf Initiative von Ministerin Sabine Kunst das erste von drei Fachforen zur „Kulturpolitischen Strategie 2012“ in der fabrik Potsdam statt. In interessanten Beiträgen wurden Untersuchungen zum „Kulturtouristen“ in Brandenburg sowie praktische Beispiele erfolgreicher kulturtouristischer Projekte vorgestellt. Während der Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur an einer Stelle seines Referates betonte, dass zukünftig nur noch gefördert werden soll, wer kulturtouristische Effekte nachweisen könne, wurde vom Moderator Dr. Thomas Strittmatter und vom Referatsleiter für Grundsatzangelegenheiten im Ministerium Dr. Philipp Riecken klargestellt, dass Kunst auch weiterhin der Kunst wegen gefördert werden soll. Auf jeden Fall besteht Diskussionsbedarf über den Entwurf der „Kulturpolitischen Strategie 2012“. Gerd-Rüdiger Hoffmann hörte den Experten und Praxisvertretern aufmerksam zu. Noch in diesem Monat wird er zu diesem Thema einen ausführlicheren Kommentar an dieser Stelle veröffentlichen.

Die Präsentationen des Fachforums sowie einen Blog zur Diskussion des Strategieentwurfs finden Sie hier ...


                  

PowerPointPräsentaion zur Kulturpolitischen Strategie

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur


                  

Pressemitteilung von Gerd-Rüdiger Hoffmann

zur Vorstellung des Entwurfs der Kulturpolitischen Strategie im Kulturausschuss

Auf der Sitzung des Kulturausschusses am 14. März 2012 stelle die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst den Entwurf der Kulturpolitischen Strategie 2012 vor. Der Kulturpolitiker Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann begrüßt sehr, dass dieser Entwurf vorgelegt wurde und bis zum Juni 2012 eine Diskussion mit offenem Ausgang über neue strategische Ansätze der Kulturförderung im Land Brandenburg stattfinden soll. Er sagte dazu:

„In diesem Entwurf finden sich Ansätze, die hat es bisher in so konsequenter Weise noch nicht gegeben. Das ist sehr positiv zu bewerten. Dennoch möchte ich gleich zu Beginn der Debatte drei Probleme nennen, weil sie auch methodische Fragen des Herangehens an Lösungen berühren. Erstens fehlt komplett die Sorben/Wenden-Frage. Hier geht es nicht darum, dass ein neues Kapitel oder ein neuer Unterpunkt dem Konzeptentwurf angehängt wird. Denn es handelt sich um einen Verfassungsauftrag, der Übergreifendes berührt – regionale Identität, interkulturelle Kompetenz, kulturelle Bildung wie auch Kulturtourismus und Kulturwirtschaft. Die Förderung der sorbisch/wendischen Kultur ist integraler Bestandteil brandenburgischer Politik. Zweitens sollte darüber nachgedacht werden, ob bei der Frage nach einem kooperativen Kulturföderalismus stärker Festlegungen des Einigungsvertrages berücksichtigt werden sollten. Schließlich ist dort 1990 der Erhalt der kulturellen Substanz in den neuen Ländern verbindlich festgelegt worden.Und drittens geht es nicht nur darum, dass Brandenburg sich international präsentiert, sondern um eine offene Kultur, in der Interkulturalität und Internationalität organische Bestandteile des kulturellen Lebens werden.“ 


                  

Pressemitteilung des MWFK zur Kulturpolitischen Strategie

Kulturministerin Sabine Kunst hat am Morgen die kulturpolitische Strategie de Landes Brandenburg vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Grundlagen einer künftigen Kulturförderung die das Ziel haben, „Gestaltungsspielräume zurückzugewinnen, neue, klare Fördermaßstäbe zu setzen und „das, was bereits vorhanden ist, besser zu nutzen, auch durch die Bündelung von Ressourcen“, so Kunst: „Die derzeitige Situation ist unbefriedigend für das Ministerium wie auch für die Kulturschaffenden.“

Viele Fördermittel seien festgelegt, entsprechend gering sei die Möglichkeit, zu gestalten oder Schwerpunkte zu setzen. Ministerin Kunst: „Kulturpolitik darf sich nicht in dem Automatismus einer Dauerförderung erschöpfen. Das Land hat den Willen, durch seine Förderpolitik die Kulturlandschaft nicht nur dauerhaft zu sichern, sondern auch aktiv zu gestalten. Nur so wird die kulturelle Infrastruktur des Landes auch mittelfristig zukunftsfähig, kann sie sich künftig besser entwickeln. Um neue Gestaltungsspielräume zu schaffen, ist die bisherige Förderpraxis insgesamt auf den Prüfstand zu stellen“.

In den vergangenen 22 Jahren ist in Brandenburg viel erreicht worden. Heute ist die Kultur des Landes von einer großen Vielfalt geprägt. Auch besitzt Brandenburg eine exzellente kulturelle Infrastruktur. „Die Landesregierung hat mit ihrer Förderung hierzu einen wesentlichen Beitrag geleistet und leistet diesen auch weiterhin. Unser vorrangiges Ziel ist es nun, die Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt auch mittel- und langfristig zu sichern.“


                  

Kurzfassung zur Kulturpolitischen Strategie

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur


                  

Entwurf der Kulturpolitischen Strategie

Ministerium für Wissenschaft, Foschung und Kultur

Grundlage der künftigen Förderung sollen fünf Kriterien, sogenannte landespolitische Schwerpunkte, sein:

  • kulturelle Bildung
  • regionale Identität
  • kulturtouristische Potenziale

Zu den genannten landespolitischen Schwerpunkten kommen zwei Querschnittbereiche:

  • Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements
  • innovative Ansätze

Weiter wird vorgeschlagen, dass "dort, wo geeignete Kulturträger komplementäre, ähnliche oder gar teilweise identische Aufgabenprofile haben, [..] perspektivisch engere Formen der Zusammenarbeit gefunden werden [sollen]."