Klasse: Musik

                  

Mehr Bedarf am erfolgreichen Programm "Klasse: Musik"

Während der 70. Sitzung des Landtags Brandenburg am vergangenen Donnerstag richtete der Kulturpolitiker Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (MdL) eine Mündliche Anfrage an die Landesregierung, in der er wissen wollte, wie sie dem steigenden Bedarf nach Beteiligung am Projekt „Klasse: Musik“ unter konzeptionellen und finanziellen Gesichtspunkten gerecht werden möchte. Zur Antwort der Bildungsministerin Dr. Münch darauf hat der Abgeordnete eine Pressemitteilung formuliert. Darin unterstreicht er den Erfolg des Programms "Klasse: Musik" in Verantwortung des Landesverbandes der Musik- und Kunstschulen - das als Kompromiss gegenüber der von der Regierungskoalition abgelehnten Volksinitiative "Musische Bildung für alle" entstanden war. Der Erfolg zeigt sich nicht nur darin, Kinder an das Erlernen eines Musikinstrumentes heranzuführen, sondern für Hoffmann auch darin, "dass über diesen Weg unabhängig vom familiären Umfeld musikalische Talente entdeckt werden und positive Wirkungen auf das Sozialverhalten der Kinder feststellbar sind. Und das ohne vorherige Separierung der Bedürftigen als Kinder aus 'bildungsfernen Familien'."

Der Erfolg des Programms ist aber für Hoffmann zugleich sein Problem: das Geld wird nicht für alle Klassen reichen, die sich daran beteiligen möchten. Zwar hat die Ministerin keine konkreten Aussagen zur zukünftigen Finanzierung gemacht, aber versichert, dass das Land dem Projekt auch künftig ein verlässlicher Partner sein wird - auch angesichts konzeptionellen Ausbau mit "Singen macht Schule", "Trommeln ist Klasse" und die Einführung von Kreativklassen. Hoffmann bedauert, dass die Antwort der Ministerin nicht konkreter ausgefallen ist, denn "Konkurrenz ist nicht immer gut".


                  

Was wird, wenn „Klasse: Musik!“ so erfolgreich ist, dass immer mehr Schulen daran teilnehmen möchten?

Pressemitteilung

Während der 70. Sitzung des Landtags Brandenburg richtete der Kulturpolitiker Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (MdL) eine Mündliche Anfrage an die Landesregierung, in der er wissen wollte, wie sie dem steigenden Bedarf nach Beteiligung am Projekt „Klasse: Musik“ unter konzeptionellen und finanziellen Gesichtspunkten gerecht werden möchte.

Zur Antwort der Bildungsministerin Dr. Münch darauf, erklärt der Abgeordnete:

"Das Programm „Klasse: Musik“ erweist sich immer mehr als ein Erfolgsmodell, wenn es darum geht, alle Kinder eines Klassenverbandes an das Erlernen eines Musikinstrumentes heranzuführen. Sichtbar ist der Erfolg in der jährlichen Präsentation, wenn etwa dreihundert Kinder gemeinsam mit dem Landesjugendjazzorchester Brandenburg vor großem Publikum musizieren. Wahrscheinlich noch wichtiger ist, dass über diesen Weg unabhängig vom familiären Umfeld musikalische Talente entdeckt werden und positive Wirkungen auf das Sozialverhalten der Kinder feststellbar sind. Und das ohne vorherige Separierung der Bedürftigen als Kinder aus „bildungsfernen Familien“.

Das sieht die zuständige Ministerin ebenfalls so, wie aus der Antwort im Namen der Landesregierung auf eine von mir am 24. Januar 2013 gestellte parlamentarische Anfrage hervorgeht. Die Ministerin Dr. Martina Münch weist richtig darauf hin, dass allein in meiner Region, den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße, 14 Musikklassen gebildet wurden. Im Jahre 2010 gab es im gesamten Land 72 Musikklassen, im Schuljahr 2012/2013 sind es bereits 143 an 60 Schulen. Das Geld für diese bundesweit beispielgebende Initiative kommt aus dem Förderprogramm „Musische Bildung für alle“. 1,3 Millionen Euro wurden dafür insgesamt zur Verfügung gestellt, als Kompromiss gegenüber der von der Regierungskoalition abgelehnten Volksinitiative „Musische Bildung für alle“. Als einer der gesetzlichen Vertreter dieser kurz nach der letzten Landtagswahl durch die Mehrheit von SPD und DIE LINKE gescheiterten Volksinitiative nehme ich zur Kenntnis, dass das vom damaligen Landesverband der Musikschulen entwickelte Konzept sich trotzdem mit Erfolg entfalten konnte.

Der sichtbare Erfolg bringt aber auch mit sich, dass das Interesse der Schulen steigt, sich an diesem Programm zu beteiligen. Daraus ergibt sich das Problem, dass immer mehr Schulen diesem Erfolgsmodell beitreten wollen, das Geld aber nicht für alle reicht. Eine konkrete Antwort auf diese Frage erhielt von der Ministerin ich nicht. Aber immerhin betont die Ministerin, dass dieses Konzept auch konzeptionell sich weiterentwickeln wird, indem „Singen macht Schule“ und „Trommeln ist Klasse“ noch dazu kommen. Außerdem wird es ab 2013/2014 erstmals fünf Kreativklassen geben. „Die Landesregierung wird das Projekt auch künftig unterstützen und dem Landesverband ein verlässlicher Partner sein“, heißt es abschließend in der Antwort. Über die Finanzierung findet sich keine konkrete Aussage. Das ist schade, denn mit den bisher geplanten Mitteln werden nicht alle Schulen, die es möchten, an „Klasse: Musik!“ teilnehmen können. Und Konkurrenz ist nicht immer gut."


                  

"Klasse: Musik"

Mündliche Anfrage zu den Landtagssitzungen am 23. und 24. Januar 2013

Das Programm „Klasse: Musik“ erweist sich immer mehr als ein Erfolgsmodell, wenn es darum geht, alle Kinder eines Klassenverbandes an das Erlernen eines Musikinstrumentes heranzuführen. Sichtbar ist der Erfolg in der jährlichen Präsentation, wenn etwa dreihundert Kinder gemeinsam mit dem Landesjugendjazzorchester Brandenburg vor großem Publikum musizieren. Wahrscheinlich noch wichtiger ist, dass über diesen Weg unabhängig vom familiären Umfeld musikalische Talente entdeckt werden und positive Wirkungen auf das Sozialverhalten der Kinder feststellbar sind. Und das ohne vorherige Separierung der Bedürftigen als Kinder aus „bildungsfernen Familien“. Der sichtbare Erfolg bringt aber auch mit sich, dass das Interesse der Schulen steigt, sich an diesem Programm zu beteiligen.

Ich frage deshalb die Landesregierung:

Wie möchte die Landesregierung dem steigenden Bedarf nach Beteiligung am Projekt „Klasse: Musik“ unter konzeptionellen und finanziellen Gesichtspunkten gerecht werden?

(Zur Antwort bitte auf das nebenstehende Bild klicken.)


                  

Abschlusskonzert von elf brandenburgischen Bläserklassen

284 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt elf Bläserklassen des Landes präsentierten am 4. November 2012 in der Potsdamer MBS-Arena am Luftschiffhafen in einem großen Abschlusskonzert, was sie während einer viertägigen Probenfahrt auf Schloss Boitzenburg gemeinsam einstudiert hatten. Die Bläserklasse 6 des Friedrich-Engels-Gymnasiums war in diesem Jahr ebenfalls mit dabei. Im vergangenen Herbst hatten die Kinder mit dem für sie zweijährigen Projekt "Klasse: Musik!" und dem Erlernen eines Blasinstruments begonnen. Neben dem regulären Musikunterricht erhalten alle Schüler/innen der Klasse in bis zu drei Wochenstunden zusätzlichen Musikunterricht im Tandem mit einem Lehrer der Musikschule. Das Instrument steht ihnen für die zwei Jahre zur Verfügung. Den Erfolg des Projektes konnte man in Potsdam besichtigen, dirigiert von Michael Dittrich und zum Teil begleitet durch das Landesjugendjazzorchester LaJJazzO unter der Leitung von Jiggs Whigham.

Damit die Kinder nach den zwei Jahren auch weiterhin ihr Instrument erlernen können, ist eine Personalaufstockung an den Musikschulen unerlässlich. Thomas Falk, Geschäftsführer des Landesverbandes der Musik- und Kunstschulen wies gegenüber der MAZ darauf hin, dass von 2000 bis 2012 zwar die Zahl der Musikschüler/innen von 22.000 auf 35.000 gestiegen, die Landesförderung aber von 3,3 auf 2,6 Millionen Euro reduziert worden sei und damit das Land nur noch neun Prozent zum Gesamthaushalt beisteuert. Die Kommunen haben ihr Engagement ausgebaut, dürften aber mit dieser Aufgabe nicht allein gelassen werden. Wie Thomas Falk teilt auch der Kulturpolitiker Gerd-Rüdiger Hoffmann die Hoffnung, dass der in der Kulturpolitischen Strategie postulierte Schwerpunkt "Kulturelle Bildung" nun auch mit einem den Erfordernissen entsprechend ausgestattenten Fonds untersetzt wird - 3,5 Millionen, so Hoffmann, wären dafür nötig. 

Mehr Informationen dazu auf der Homepage des Landesverbandes der Musik- und Kunstschulen im Land Brandenburg.