FilmFestival Cottbus - Festival des osteuropäischen Films

Seit 2006 kooperiert die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg mit dem "zweitwichtigsten deutschen Filmfestival", so der damalige Außenminister Walter Steinmeier, dem FilmFestival Cottbus. Jedes Jahr im November wird Cottbus zum Zentrum für Filmschaffende und Filmbegeisterte, die sich insbesondere für das osteuropäische Kino interessieren.

Das erste Projekt zwischen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und dem FilmFestival Cottbus war ein deutsch-polnisches Schulprojekt, in dessen Ergebnis der Kurzfilm "Begegnungen - Spotkania" entstanden ist. Die Schüler/innen haben sich in diesem Projekt eigenständig Interviews erarbeitet und durchgeführt, aufgezeichnet, ausgewertet und filmisch bearbeitet, in denen sie Bürger/innen aus Cottbus und Zielona Góra über die gegenseitige Partnerstadt befragt haben. Der Film wurde bei der Cottbuser FilmSchau im November 2006 öffentlich präsentiert und verfehlte nur ganz knapp eine Prämierung in diesem Publikumswettbewerb.

Im Jahr darauf ermöglichte die Unterstützung der RLS eine Gesprächsreihe im Rahmen der Festivals mit der Filmwissenschaftlerin Grit Lemke.

In den vergangenen Jahren schließlich beteiligte sich die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg an der Realisierung des Projektes "Stadt als Set", in dem das Cottbuser Stadtgebiet während der Festivalwoche im November zu einem eigenen Filmset wird.

2012 hatte der Festivalmanager Andreas Stein die Idee, im Rahmen des Fokus "Osteuropa der Religionen" eine Sonderveranstaltung durchzuführen: mit dem polnischen Dokumentarfilm "Der Mond ist jüdisch" und einer anschließenden Diskussionsrunde mit dem Regisseurs Michał Tkaczyński und dem Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka.

Im Jahr 2013 unterstützt die Rosa-Luxemburg-Stiftung erneut eine Sonderveranstaltung im Fokusprogramm "Osteuropa der Kulturen" zum diesjährigen Schwerpunkt "Sinti und Roma", bei der zwei Dokumentarfilme der serbischen Filmemacherin Lidija Mirkovic ihre Deutschlandpremiere erleben. In der anschließenden Diskussion mit ihr und Jacques Delfeld (Stellvertretender Vorsitzender des Zentralrates der Sinti und Roma Deutschland) sowie David Statnik (Vorsitzender des sorbisch/wendischen Dachverbandes DOMOWINA) wird es auch um die Situation der ethnischen Minderheiten in Deutschland gehen.

 

Sonderveranstaltung zum FilmFestival Cottbus zur Situation ethnischer Minderheiten

Im Rahmen der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung mitfinanzierten Sonderveranstaltung zum FilmFestival Cottbus - Festival des osteuropäischen Films werden am Donnerstag im Filmtheater Weltspiegel in Cottbus die beiden Dokumentarfilme ANGRY MAN und DER SCHUHPUTZER der serbischen Filmemacherin Lidija Mirkovic ihre Deutschlandpremiere erleben.

ANGRY MAN ist eine Paraphrase auf die „Angry Black Man“. Nachdem die Belgrader Stadtverwaltung eine Roma-Siedlung am Stadtrand abreißen ließ und deren Bewohner in den 300 Meter entfernten Wald getrieben hat, kommt bei den Roma zunächst Frust, anschließend Wut auf. Wie viel ist der Mensch eigentlich wert? Lidija Mirkovic, die selbst ein Jahr lang die Roma-Siedlung bewohnt hat, kommentiert im Film nicht, sondern lässt Bilder und Gesichter sprechen.

Im Dokumentarfilm DER SCHUHPUTZER wird Djemal Sacirovic mit der Kamera begleitet. Der Nachfah-re von Einwanderern aus Prishtina lebt seit Jahren in der Belgrader Innenstadt und betreibt dort einen kleinen Schuhputzsalon. Der Roma mit moslemischem Glauben fühlt sich als „echter Belgrader“ und so den „zugewanderten“ Kriegsflüchtlingen, aber auch den Skinheads, die ihn wegen seines muslimischen Glaubens verprügeln wollen, deutlich überlegen. Vor der Kamera erzählt er von Geschäften, Schicksalsschlägen und der Großstadt – mit großem Selbstbewusstsein.

Vor, zwischen und nach den Filmen wird ausgiebig über das Thema „Sinti und Roma“ sowie Minderheiten diskutiert. Moderator Christian Matthée (Rundfunk Berlin-Brandenburg/ TV und Radio) begrüßt neben Regisseurin Lidija Mirkovic zur Diskussion auch Jacques Delfeld (Stellvertretender Vorsitzender des Zentralrates der Sinti und Roma Deutschland) sowie David Statnik (Vorsitzender des sorbisch/wendischen Dachverbandes DOMOWINA).

Zur Einladung...

Weitere Informationen unter www.filmfestivalcottbus.de und Kartenreservierungen (3 Euro) unter www.tixxo.com oder vor Ort in Cottbus / Chóśebuz.

 

RLS-Sonderveranstaltung zum FilmFestival-Fokus "Osteuropa der Religionen"

In diesem Jahr hatte der Festivalmanager Andreas Stein die Idee, im Rahmen des diesjährigen Fokus "Osteuropa der Religionen" eine Sonderveranstaltung durchzuführen - ausgehend vom Dokumentarfilm "Der Mond ist jüdisch" des polnischen Regisseurs Michał Tkaczyński. Darin wird die Geschichte von Paweł erzählt, der als Hooligan von Legia Warszawa Aggressionen auch gegen Juden entwickelt, dann aber erfährt, dass seine Familie selbst jüdische Wurzeln hat. Seine Suche führt ihn schließlich selbst zum orthodoxen Judentum. Der Film bietet Einblicke in eine ungewöhnliche Biografie und den heutigen Alltag der Juden in Polen. 

Am 8. November 2012 sahen über 180 überwiegend junge Menschen - auch aus der polnischen Partnerstadt Zielona Góra - den Film und verfolgten in deren Anschluss das von rbb-Moderator Christian Matthée moderierte Gespräch mit dem Regisseur und dem Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam, Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka im Cottbuser GladHouse.