Senftenberger See als sensibles Ökosystem

Mündliche Anfrage zur Landtagssitzung am 29. August 2013

Bereits im Zusammenhang mit dem Antrag des Landkreises Oberspreewald-Lausitz auf Umwidmung des Senftenberger Sees in ein schiffbares Landesgewässer und dem Bauvorhaben Stadthafen Senftenberg wurde in Stellungnahmen 2005 bzw. 2010 auf das noch immer sensible Ökosystem des Sees hingewiesen. Die darin geäußerten Bedenken und Vorschläge wurden allerdings im weiteren Fortgang der Arbeiten nicht beachtet. Ein Konflikt scheint sich dahingehend aufzubauen, dass „Eventtourismus“ und Streben nach wirtschaftlichem Erfolg mit Motorbootsport, Massenveranstaltungen und Wasserwandern auf Vorstellungen treffen, die sanften Tourismus, eine weitere Stabilisierung des Ökosystems, Naturschutz, Wasserwirtschaft und Fischereiwirtschaft in Einklang bringen wollen. Außerdem kann vermutet werden, dass eine Gesamtschau des Problems erschwert wird, weil ein eigenes Labor des Landesumweltamtes 2004 ausgegliedert wurde und Messungen auf der Grundlage von Parametern erfolgen, die mehr an natürlich entstandenen Gewässern als an Geologie und Chemismus des künstlichen Senftenberger Sees ausgerichtet sind.
Im Interesse des touristischen Standortes Senftenberger See im Einklang mit dem schon gut entwickelten Ökosystem, einschließlich der Insel, sowie den Aufgaben bei der Regulierung des Wasserhaushaltes und beim Hochwasserschutz als Speicherbecken Niemtsch wären klare Aussagen zur gegenwärtigen Situation und ein Maßnahmeplan zum Umgang mit der sich verschlechternden Wasserqualität und des gesamten Ökosystems ein Beitrag, um zwischen unbegründeter Aufgeregtheit und berechtigter Sorge unterscheiden zu können.

Deshalb frage ich die Landesregierung:

Welche Kriterien und Messmethoden bilden die Grundlage zur Bewertung der Gesamtqualität des ökologisch sensiblen Senftenberger Sees als Speicherbecken, Naturschutzgebiet, Angelgewässer, für die Binnenfischerei und damit zusammenhängend die touristische Attraktivität?


Antwort der Landesregierung

vom 12. Juli 2010 (DS 5/1629)