Fonds für kulturelle Bildung

Mündliche Anfrage zur Landtagssitzung am 26.02.2014

Im Zusammenhang mit dem Konzept für kulturelle Bildung des Landes Brandenburg ist vorgesehen, angelehnt an die positiven Erfahrungen des Berliner Modells einen Fonds für kulturelle Bildung einzurichten. Dieser Fonds entspräche dem Landtagsbeschluss der 42. Sitzung am 28. September 2011 und ließe die Akteure der kulturellen Bildung im Land hoffen, dass ähnlich gute Effekte wie in Berlin auf diesem Gebiet erzielt werden könnten. In Berlin führte die Umsetzung eines entsprechenden Beschlusses immerhin dazu, dass in den letzten Jahren die für kulturelle Bildung zur Verfügung gestellten Mittel um etwa das Fünffache erhöht werden konnten.

Ich frage die Landesregierung:

Welche inhaltlichen und verwaltungstechnischen Gründe gibt es dafür, dass noch immer keine konkreten Festlegungen über die Höhe und die Kriterien des im Konzept für kulturelle Bildung festgelegten Fonds existieren?

 

Antwort der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Sehr geehrter Herr Dr. Hoffmann,

namens der Landesregierung beantworte ich die mündliche Anfrage wie folgt:

Das Konzept Kulturelle Bildung des Landes Brandenburg sieht verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Kooperation zwischen Schule, Jugendhilfeeinrichtungen und Kultureinrichtungen vor - sowohl strukturelle als auch finanzielle. Der Fonds Kulturelle Bildung ist eine von ihnen. Die Umsetzung des Konzeptes insgesamt hängt aber nicht ausschließlich von diesem angestrebten Fonds ab.

Handlungsbedarf bestand vor allem auch bei der Stärkung von Netzwerkstrukturen. Die Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg hat sich als fachübergreifende Informations-, Beratungs- und Koordinierungsstelle profiliert und bewährt. Ihre Förderung durch das Land konnte verstetigt werden. Aber nicht nur das. Um die offensichtlichen Bedarfe für Vermittlung und Begleitung von Kooperationen des Kulturbereiches mit den Schulen sowie die Vernetzung und Qualifizierung der diesbezüglichen Akteure flächendeckend zu gewährleisten, war die inhaltliche und personelle Erweiterung der Plattform unumgänglich. Mit zusätzlichen Mitteln (aus dem ESF) unterstützte das Land des Aufbau von Regionalbüros und stellt auch Mittel für drei Regionalleiterinnen und eine Koordinierungsperson zur Verfügung. Sie sind angedockt an die Plattform Kulturelle Bildung und seit Oktober 2013 in Eberswalde, Lübbenau und Potsdam aktiv.

Hinsicht der gezielten Förderung von Projekten wurde das Programm Initiative Oberschule (IOS) des Bildungsministeriums um 1.6 Mio Euro verstärkt. Diese Mittel stehen schwerpunktmäßig für Projekte kultureller Bildung zur Verfügung, wie im Konzept Kulturelle Bildung beschrieben. Unter Federführung des MBJS läuft auch die Umsetzung dieses Programms, das sich auf Fördermaßnahmen im laufenden Schuljahr konzentriert.

Als weitere Maßnahme im Feld der kulturelle Bildung spielt das junge Engagement im Rahmen des Freiwiligen Sozialen Jahres Kultur (FSJK) eine wichtige Rolle. Auch hier hat sich Positives getan. Das Land erhöhte die Zahl der Einsatzstellen in Kutlureinrichtungen, was auch den Einsatz zusätzlicher Mittel bedeutet. Diese Mittel fließen nicht zuletzt auch in die kulturellen Projekte, die die Freiwilligen im Verlauf ihres Orientierungsjahres entwickeln und realisieren müssen.

An der Erschließung weiterer Fördermöglichkeiten beim Bund, über die Operationellen Programme der neuen EU-Förderperiode sowie bei Stiftungen und anderen Dritten wird gearbeitet.

Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst

 

Frage und Antwort als PDF-Datei

vom 12. Juli 2010 (DS 5/1629)