Buchempfehlungen

Kulturell-politische Bildung ohne Workshops, Ideenkonferenzen und öffentliche Vorträge und Diskussionen

Für die Bildungsarbeit in Senftenberg/Zły Komorow ist Tenglers Buchhandlung am Markt ein enger Partner - erst recht, seit eine Vielzahl unserer Veranstaltungen dort stattfinden.

Jetzt, wegen der aktuellen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Coronaepidemie, wird die Buchhandlung wochenlang geschlossen bleiben. Und ebenso fallen unsere Veranstaltungen auch an allen anderen Orten mindestens bis Ende April aus.

Das Bedürfnis aber, sich kulturell-politisch weiterzubilden, bleibt offenbar bei der Anhängerschaft bestehen. Deshalb verkoppeln wir eine Idee unsererseits mit einer Initiative der Inhaberin von Tenglers Buchhandlung Kathrin Lachmann.

Die Buchhandlung bietet an, dass Kund*innen Bücher bei ihr telefonisch bestellen können: 

Diese werden dann in Senftenberg und in der näheren Umgebung kostenlos geliefert.

Eine rege Beteiligung könnte durchaus ein Beitrag zum Überleben unserer Partnerbuchhandlung sein.

An dieser Stelle folgen in loser Folge Buchempfehlungen - Empfehlungen zu Büchern, die mit den Interessen der Gäste unserer Veranstaltungen zu tun haben. Aber vielleicht haben Sie noch ganz andere Ideen. Gern nehmen wir diese zur Kenntnis. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail.

Neue Bücher über Rosa Luxemburg

Empfehlungen von Gerd-Rüdiger Hoffmann

Krzysztof Pilawski und Holger Politt (Hrsg.):

Rosa Luxemburg: Spurensuche.
Dokumente und Zeugnisse einer jüdischen Familie

Der Leiter des Warschauer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung Holger Politt, der erst kürzlich mit einem eloquenten kurzen Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“ im Senftenberger Rathaus beeindruckte, hat gemeinsam mit seinem Kollegen Krysztof Pilawski ein Buch herausgegeben, das bisher kaum beachtete Gesichtspunkte behandelt.

Die Autoren haben sich auf Spurensuche begeben, um Fakten und Dokumente der Familie Luxemburg zwischen 1830 und 1945 bekanntzumachen. Das reicht von den Eltern und Großeltern Rosa Luxemburgs, den Onkeln Nathan und Benjamin Löwenstein bis zu den Geschwistern und deren Familien - mit Verbindungen zur Geistes-, Religions-, kulturellen und politischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und bis ins Warschauer Ghetto, dem Vernichtungslager Auschwitz, dem Massaker von Katyn oder zum GULAG.

Wer bisher Unbekanntes über Rosa Luxemburg und ihre Familie erfahren möchte, kommt an diesem spannenden Buch nicht vorbei.

Hamburg: VSA-Verlag 2020

ISBN 978-3-96488-005-5

152 Seiten, EUR 19,80

Michael Löwy:

Rosa Luxemburg. Der zündende Funke der Revolution

Der VSA-Verlag Hamburg hat das in Frankreich bereits 2018 erschienene Buch des marxistischen Philosophen Michael Löwy veröffentlicht. Die Übersetzung hat Arno Münster übernommen.

In gut lesbarer Sprache geht es um einige politische, ökonomische und philosophische Positionen von Rosa Luxemburg, die die Aktualität ihrer Ideen sinnlich erlebbar werden lassen. Besonders die Frage nach der Demokratie im Sozialismus dürfte nach den Niederlagen der vorherrschenden Strömungen der Arbeiterbewegung – einerseits der Zusammenbruch der sozialistischen Staaten und anderseits die „Unterwerfung der Sozialdemokratie unter die neoliberalen Spielregeln“ (S. 28) – von besonderem Interesse sein.

Hamburg: VSA-Verlag 2020

ISBN 978-3-96488-029-1

144 Seiten, EUR 14,80

Rosa Luxemburg:

Nationalitätenfrage und Autonomie

hrsg. und aus dem Polnischen übersetzt von Holger Politt

Mit diesem 2015 im Berliner Dietz Verlag erschienenen Buch beweist Holger Politt erneut, wie Engagement und wissenschaftliche Redlichkeit bei ihm ausgezeichnet vereinbar sind. In mühevoller akribischer Arbeit hat er in deutscher Sprache bisher unveröffentlichte Schriften von Rosa Luxemburg zur „Arbeiterrevolution 1905/06“ zusammengestellt und aus dem Polnischen übersetzt.

Wer sich die Mühe macht und dieses Buch liest, weiß danach auf jeden Fall mehr über ihre revolutionstheoretischen Ansichten und kann selbst beurteilen, ob etwas dran war, wenn „orthodoxe Linke“ Luxemburg des Opportunismus bezichtigten und Konservative ihr eine antipolnische Haltung vorwarfen.

Berlin: Karl Dietz Verlag GmbH 2012, 3. Aufl. 2018

ISBN 978-3-320-02274-7

302 Seiten,  EUR 24,90

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